Hindernisse & Haltungsnoten im Hitzekessel von Portugal:
Die Europameisterschaft im Obstacle Course Racing 2025 führte uns an einen ebenso spektakulären wie schweißtreibenden Ort: Das Estádio Nacional do Jamor in Oeiras, im Großraum Lissabon – eine faszinierende Location direkt am Fluss Tejo, mit anspruchsvollen Trails, kniffligen Hindernissen und Temperaturen, bei denen auch der Schatten bei bis zu 40°C Außentemperatur keine Erleichterung mehr bot. Jedes Wasserhindernis wurde da zur willkommenen Oase.
Mit dabei: Frank, Fränkie samt Familie, Yves, und Austen auch mit der gesamten Familie sowie unser Edelhelfer Scholli – stets zur Stelle, wenn ein Band flatterte, der Puls raste oder einfach nur jemand ein Handtuch brauchte. Austen konnte verletzungsbedingt leider nicht selbst an den Start sein, war aber als Supporter mit vollem Einsatz dabei – und gönnte sich gleichzeitig einen rundum verdienten Urlaub mit Sonnenschutzfaktor 50.
Die OCR-EM fand vom 26. bis 29. Juni statt – nach und nach trafen unsere X-Runners vor Ort ein, konnten sich akklimatisieren und die ersten Eindrücke auf sich wirken lassen. Sobald alle auf Betriebstemperatur waren und sich an Sonne, Stimmung und Streckenprofil gewöhnt hatten, fiel am Freitag der Startschuss für die ersten Wettkämpfe.



Freitag: 5 km Short Course – ein heißer Einstieg
Ein Format, bei dem man mit drei Bändchen startet – und je nach Fehleranzahl schrittweise „entbändelt“ wird. Zwei Bändchen kann man durch Straf-Runden retten, wer alle verliert, ist raus (DNC – Did Not Complete). Klingt kompliziert? Ist es auch, vor allem wenn man bei 40 °C an hängenden Hindernissen wie ein nasses Handtuch baumelt.
Frank meisterte dennoch den Short Course bravourös mit zwei Bändern und einer Zeit von 38:40 Minuten – Platz 295 gesamt, Platz 14 in der Altersklasse: Solides Rennen, saubere Technik, klare Linie – Chapéu!
Fränkie, mittlerweile dem Kids Run entwachsen, musste sich auf dem gleichen schwierigen Erwachsenen Short Course beweisen. Und er stellte sich mutig den Hindernissen – bis ihn leider das letzte Band verließ. Keine Wertung, aber ein riesen Respekt für den Einsatz. Klar ist: Griffkrafttraining kommt auf die To-Do-Liste ganz oben.



Samstag: 15 km Standard Course – große Ambitionen, kleiner Trost
Frank lief ein exzellentes Rennen, lag in seiner Altersklasse lange auf zweiter Position auf Medaillenkurs – bis das letzte Hindernis ihm ein kleines Missverständnis bescherte. Am letzten Hindernis des Parcours griff er bei der allerletzten Kugel des Toroz-Elements in seiner Eile daneben, patzte – und, das dritte Band war weg. Gefrustet suchte er nicht einmal mehr den Weg ins Ziel – der DNC die Folge.
Yves finishte den kompletten Parcours in 1:43:29 Stunden, verlor allerdings unterwegs alle Bänder – auch hier keine Wertung. Eine Performance zeigte aber: läuferisch absolut konkurrenzfähig, technisch noch Luft nach oben. Allerdings, technisch war die EM 2025 nochmal ein Level über dem Vorjahr. Besonders Hangeln, Halten und Greifen in ermüdeter Muskelphase (Stichwort: Griffkraft) bleiben die OCR-Königsdisziplinen.






Sonntag: 9 km Competetive Team Race – endlich belohnt
Im abschließenden Teamevent lief es deutlich runder. Im Competive Modus starten keine Nationen, sondern freie Teams. Hier zeigte sich, was das die X-Runners stark macht: Teamgeist, Strategie und Ausdauer. Frank, Yves und Austen liefen zusammen – ja, auch Austen, trotz Handgelenkverletzung, biss sich durch und ließ sich bei Bedarf mit vereinten Kräften einfach Huckepack nehmen.
Das Ergebnis: Platz 13 gesamt, Platz 11 in der Männerwertung, 1:10:08 Stunden Laufzeit. Im nationalen Vergleich lag nur das deutsche Mixed-Team knapp vorn. Eine Leistung, die sich sehen lassen kann – besonders in Anbetracht des Handicaps. Eine runde Teamleistung mit Haltung, Herz und Humor – genau so, wie OCR gelebt werden sollte.


















Fazit:
Eine Europameisterschaft der Extreme – heiß, fordernd, lehrreich.
Nicht alles lief nach Plan, aber eins ist sicher: Jeder ging mit neuen Erkenntnissen, blauen Flecken und Geschichten im Gepäck nach Hause.
Ob mit, ohne oder zwischen den Bändern – ihr wart mit Herz und Verstand dabei.

Danach verdienter Urlaub!
Nach all dem Schweiß folgte die wohlverdiente Erholung. Während Yves sich direkt wieder ins Training für die WM stürzte (Respekt!), ließen es sich Familie Hausmann, Famile Weilandt und Scholli am Atlantik gutgehen – mit Sonne, Wellen und jeder Menge portugiesischer Lebensfreude.
Jetzt heißt es: kurz durchschnaufen, Kraft tanken – und dann ab zum nächsten Hindernis.
Bis bald auf der Strecke!
Eure X-Runners OCR

