Gut 600 km Entfernung und mehrere Stunden Anreise schreckten Kathleen, Nicole, Alex, Bela und Rosa nicht ab, um am Donnerstag den 5. September 2024 mit dem Auto nach Kaprun-Zell am See zu reisen. Hier nämlich wollten sie sich in den folgenden Tagen mit anderen Athleten bei der OCR Spartan Europameisterschaft messen.
Das schöne Örtchen Kaprun wurde durch eine 13-teilige Fernsehserie bekannt, ja wer kennt nicht „Wolken über Kaprun“, welche in den Jahren 1964-66 gedreht wurde. Für Gebirgsfernsehfans rund ums Kitschsteinhorn ein MUSS! Der schöne Ort mit seinen malerischen weißen Bergspitzen, ist aber auch ein beliebtes Urlaubsziel für viele Araber, die meist für mehrere Wochen Abstand von ihrem Luxus überschwemmten Domizilen nehmen möchten. Ob dies auch unsere Sportler als Anlass nahmen, bleibt offen.
Den Freitag nutzten die Frauen der Reisegruppe für eine Shoppingtour, die Nicole in eine kleine Naschorgie umwandelte. Es lag wohl an der Höhenluft, denn so vielen leckeren Sachen konnte sie einfach nicht widerstehen. Die anprobierten Klamotten blieben am Ende auch Ladenhüter. Gegen späten Nachmittag wurde noch ein Teil der Strecke in Augenschein genommen und auch Sebastian kam mit seinem Caddy gegen 17 Uhr in Kaprun an. Bei den Krauses, Shulzes und Beers lief anschließend am Abend alles wie gewohnt routiniert ab, Bela und Rosa krochen als erstes in ihre Kojen, und die älteren folgten nachdem das Nachtelixier zur Neige ging.
Um es vorweg zu nehmen, ein ganz großes Dankeschön gebührt Patric Schaudt von SIT Schaudt Industrietechnik, der unseren Sportlern die kompletten Startgelder zur Verfügung stellte und zukünftig den Verein tatkräftig unterstützen möchte. Die Startgelder sind eines der größten Posten, welche bei solchen Events zu stemmen sind, gerade bei Spartan Rennen.
Die Morgensonne kitzelte auf den Nasenspitzen und so langsam kamen alle aus ihren Autos gekrochen. Noch ein gemeinsames Frühstück und dann ging es auch schon auf die 21 km lange und mit 2000 Höhenmetern gespickte Laufstrecke. Shu war der erste X-Runner, der um genau 8:20 Uhr in seiner AK 35-39 an den Start ging. Ihm folgte Alex in der AK 40-44 nach 10 Minuten auf die Strecke. Nicole und Kathleen gingen gemeinsam mit allen anderen Frauen 8:50 Uhr auf die lange und quälende Reise. Das Wetter war optimal und sorgte für ideale Bedingungen und Alpenpanoramaausblicke von gleich 2 Gipfeln auf der Beast-Strecke an diesem Tag. Viele neugierige standen am Rand der Strecke und bestaunten jeden einzelnen Athleten. Ob jung, ob alt, jeder wurde angefeuert.
Unzählige Hindernisse mussten überwunden werden. Wer dies nicht schaffte wurde mit einer Strafrunde bestraft und durfte für ca. 100 m Gewichte tragen. Dies blieb auch unseren Sportlern nicht erspart, was aber keinen von ihnen größere Probleme bereitete. Am Ende wurden aus den angekündigten 21 allerdings 26 km, was doch für das ein oder andere schwere Bein sorgte.
Alex, der in 3:55:57 Std. die Ziellinie überquerte, belegte in seiner AK den 9. Platz von 99 Startern. In der Gesamtwertung machte dies Platz 45 von 448 männlichen Athleten. Shu folgte gut 10 Minuten später in 4:05:37 Std. Das bedeutete für ihn Platz 15 von 84 in seine Altersklasse. In der Gesamtwertung stand am Ende Platz 67 zu Buche. In 4:45:27 Std. sprintete Kathleen als 4. von 14 Frauen in der AK 45-49 ins Ziel. Gesamt sprang damit ein 18. Platz von 99 Starterinnen heraus. Die letzte im Bunde, Nicole, brauchte für die quälenden 26 km 5:48:22 Std., was für sie am Ende des Tages Platz 13 von 22 in ihrer AK und insgesamt Platz 50 bei den Frauen bedeutete. Die Freude war am Ende bei unserem Quartett groß, denn jeder von ihnen kam in seiner AK unter die Top 15 und somit hatten alle die Qualifikation für die EM 2025 in Portugal in der Tasche.
Für Shu, der nach den Rennen wieder die Heimreise antreten wollte, wartete allerdings noch eine böse Überraschung, sein Caddy sprang nicht an und ließ ihn im Stich. Somit war er gezwungen noch eine weitere Nacht in Kaprun zu verweilen. Ob er sich hier über Nacht noch die 13-teilige Alpenserie gegönnt hat, hat er uns bis heute noch nicht verraten.
Die einzelnen Details des Rennens wurden allerdings beim gemeinsamen Abendessen ausgetauscht und es wurde trotz Schmerzen in den Beinen viel gelacht. Am nächsten Morgen reisten schließlich alle gemeinsam ab, nur Shus geliebter Caddy blieb zurück und sollte erst nach einer wochenlangen ADAC-Odyssee seinen Heimatort, das thüringische Jena, wieder erreichen. Hierzu kann euch Shu ausführliche Details verraten.
Bis bald eure X-Runners