Am Anfang war eine Idee, auch diesmal. Die Beine taten an diesem 21. Oktober 2006 noch arg weh. 27 Kilometer Kernberglauf steckten in den Knochen und die Treppenstufen im „Haus am Sack“ fielen schwer. Ingolf und ich sinnierten über unser verfehltes Ziel, die 2 Stunden-Marke zu knacken (er hatte es immerhin im vergangenen Jahr schon geschafft).
Zudem hatte ich beim Auslaufen meinen alten Sportskameraden Steffen Meyer wieder getroffen (Anfang der 80er Jahre kämpften wir gegeneinander, er für Turbine Erfurt, ich für Motor Jena aber zusammen gegen die Hindernisse und Wassergraben).
Steffen, besser durchtrainiert denn je, erzählte etwas von einer Staffel auf dem Rennsteig. Gleich kam mir auch mein anderer Trainingskamerad Maik Berrang in den Sinn. Unsere Wege hatten sich im Vorjahr nach mehr als einem Jahrzehnt auch auf den Kernberg-Horizontalen wieder gekreuzt. Bei dem netten Tagesausklang mit einem Bier (oder auch Glas Wein?) überlegten wir, die alten Sportsfreunde einmal in einer Staffel zusammenbringen. Davon versprachen wir uns auch ein Stück Motivation gegenüber dem Einzelkämpferdasein.
Im Nachgang telefonierten wir unsere potentiellen Läufer ab und fragten, wer denn wen noch kennt, der in Betracht käme. Schnell war ein Kreis von 7-8 Mann gefunden. Am Neujahrsmorgen 2007 (das reichte damals noch aus – später waren wenige Minuten nach Mitternacht die Startplätze bereits ausgebucht) meldete ich also die 196X-Runners für den 9. Rennsteigstaffellauf an. Unschwer an der Namensgebung zu erkennen, handelte es sich (zumindest bei den Gründern) um Läufer der 1960er Jahrgänge.
Bei unserem ersten Auftritt dann am 23. Juni 2007 hatten wir aber mit Thomas Häusler auch schon einen schnellen 20- jährigen im Team. Fortan kam es zu einer Verjüngungs-Kur. Den Älteren zwickte es mal hier und da, sie spürten den Leistungsdruck der Jüngeren. Zudem gab es ja den allseits bekannten Ehrgeiz, auch in der Staffel soweit als möglich vorn einzulaufen. Das konnten wir durch weitere Verjüngung erreichen. Aber auch die gute logistische Vorbereitung, insbesondere auch die Fahrradbegleitungen, sind ein Erfolgsbaustein.
Damit verabschiedeten wir uns 2008 von der „196“ im Namen und treten seither als X-Runners auf. Wir nahmen fortan mit wachsendem Erfolg an der Rennsteigstaffel teil, entdeckten die Schillerstaffel, die Saalehorizontale und waren auch bei der Premiere am Fichtelberg (2010) dabei. Inzwischen sind wir mit bis zu 3 Staffeln pro Event unterwegs, dabei in der Regel auch mindestens ein Mixed-Team mit starken Mädels.
Doch es geht bei uns nicht nur um die Leistung. Inzwischen kann das X auch als Kreuzung verschiedenster Sportarten (die Radbegleiter sind viel auf dem Bike unterwegs; der eine oder andere versucht sich im Triathlon, ist im Rudern aktiv oder fährt nebenher Motocross) – vielmehr aber auch als die Vernetzung untereinander verstanden werden. Neben dem Austausch zur Trainingsmethodik und dem gemeinsamen Training wird auch über berufliche Dinge und Möglichkeiten diskutiert (hier helfen die 196er mitunter den Jüngeren).
Nicht zuletzt lebt unser Team aber auch vom Spaß und Feiern. Eine wirklich schöne Truppe. 😀