Letztes Jahr wäre es eigentlich schon so weit gewesen, dann kam es leider die Pandemie und damit die Absage vieler Events, wie auch von der Tour de Tirol. Umso größer war die Freude, als ich mich nun klimaneutral mit der DB auf den Weg nach Söll in Tirol (Österreich) machen konnte.
Ich hatte noch ein paar Tage Urlaub im Gepäck und konnte so die Zeit nutzen, um am wilden Kaiser die atemberaubende Natur zu genießen. Außerdem konnte ich miterleben, wie der kleine Ort Söll seine Jubiläumsauflage der 15. Tour de Tirol vorbereitete und Tag für Tag immer mehr Athlet*innen aus unterschiedlichsten Nationen anreisten. Es machte meine Vorfreude noch größer.
Die Tour de Tirol ist ein Laufevent über 3 Tage, mit einem 10km Lauf, dem 42km Bergmarathon und einem 23km Traillauf. Diese Distanzen können einzeln oder als Gesamtstarter*in gelaufen werden. Einmalig zum Jubiläum gab es auch die Möglichkeit alle 3 Strecken, also 75km mit 4000 Höhenmetern als Ultralauf zu absolvieren.
Am Freitag, 17 Uhr dann der Start für den Söller Zehner, der in 3 knackigen Runden mit je 3,3km und insgesamt 300 Höhenmetern über Schotter-, Wiesen-, und Asphaltwegen durch den Ortskern von Söll führt. Ein Abendlauf, den ich auf der 100m Zielgeraden als 21. Frau (AK 3. Platz) mit einer Zeit von 48:53min so richtig genossen habe.
Am Samstag, um 9:30 Uhr, startete mit dem Kaisermarathon das für mich größte Highlight der Tour. Österreichs größten Bergmarathon über 42km mit 2365 Höhenmetern konnte ich heute bei Kaiserwetter in Angriff nehmen. Start war wieder im wunderschönen Ortskern von Söll. Die ersten abwechslungsreichen Kilometer führten Richtung Alpenschlössel und dann wieder durch den Ortskern, so konnte sich das große Starterfeld etwas entzerren. Weiter auf Wiesen und Trailwegen über Scheffau nach Ellmau bis zur Rübezahlalm, weiter auf Almwegen. Dann auf Wanderwegen zur Tanzbodenalm. Nach 25km Anstrengung ein besonderer Glücksmoment. Die Strecke führte mich durch das Lokal und über die Terrasse der Tanzbodenalm. Hier wurden nochmals Reserven durch die lautstarken Anfeuerungen der Gäste mobilisiert. Und schon war ich wieder draußen im Gelände, hochmotiviert auf Wanderwegen über den Jochstubensee bis zum Filzalmsee und weiter bis zum Hexenwasser km 34. Weiter über zum Teil schmale und steile Wanderwege zum Gipfel der Hohen Salve (1828m). Ein Zieleinlauf der Extraklasse, den ich trotz der letzten extrem steilen 300 Meter als 16. Frau (AK 2. Platz) und einer Zeit von 5:16:05h mit einem Lächeln im Gesicht gefinisht habe.
Am Sonntag stand der Pölventrail auf dem Programm. Ein Traillauf mit Start in Söll, rund um den Pölven und das Juffinger Jöchel (1181m). Auch die letzte Etappe mit 23km und 1200 Höhenmeter mit nur 2km Asphalt war voller Überraschungen. Nach 2km hatten sich meine Beine wieder eingelaufen. Somit konnte ich die anspruchsvolle Strecke auch bergab gut springen, hüpfen und laufen. Der Zieleinlauf in Söll war gesäumt von vielen begeisterten Zuschauer*innen, einfach mega. Ich konnte den letzten Lauf als 18. Frau (AK 2. Platz) mit einer Zeit von 2:40:57h finishen.
Ich bin so froh, mein Laufhighlight bei diesem Laufevent gefunden zu haben. So konnte ich 3 abwechslungsreiche Tage mit netten Menschen in der wunderschönen Natur der Alpen bei bestem Wetter verbringen. Dankbar bin ich meinem Körper für die schnelle Regeneration zwischen den Tagen. Da macht das Laufen Spaß… und der stand im Vordergrund. Mit Gesamtplatz 13 der Frauen und in den 2. Platz in der Altersklasse habe ich auch noch ein super Ergebnis der Gesamtstarterinnen erreicht.