23. Rennsteigstaffel X-Runners I

Für unsere X-Runners I ging es um nicht weniger als die Verteidigung des Vorjahressieges. Thomas hatte im Frühjahr das Team zusammengestellt und konnte auf 8 Siegläufer aus 2022 zurückgreifen. Kleine Veränderungen der Etappenbesetzungen ergaben aus den individuellen Wünschen und Verpflichtungen. Ungewollt war der Ausfall von Theo, der am Freitag krankheitsbedingt passen musste. In gemeinsamer Anstrengung findet das Team mit Franz Bösewetter einen Ersatz, der allerdings schon auswärts auf einer Hochzeit feiert und keine Sportsachen dabeihat. Kein Problem, er kann später zwischen 4 Paar Laufschuhen und sonstiger Kleidung wählen 🙂

Chunky wechselt teamorientiert wieder auf die Startposition. Mit schottischem Biss absolviert er die erste Etappe fast zwei Minute schneller als vor Jahresfrist und übergibt mit Sichtkontakt auf Platz 2 liegend auf Gabriel (er hatte uns im Vorjahr über die Ziellinie gelaufen). Dieser startet kontrolliert, weiß um die vielen Höhenmeter bis zum Inselsberg. Schritt für Schritt arbeitet er sich an den führenden Läufer heran. Am 2. Wechselpunkt (Grenzwiese) sind es nur noch 6 Sekunden auf die Spitze. Gabriel liefert die schnellste Zeit auf dieser Etappe (noch ein paar Sekunden schneller als Theo). Frank steht zur Übernahme des Transponders bereit. Allerdings ist er mit extremen Rückenschmerzen am Start erschienen und zweifelt, ob er überhaut starten kann. Da keine Ersatzoption in Sicht, hilft Ingolf mit einer „Einreibe-Physio“. Frank zeigt anschließend die Nehmerqualitäten eines OCR-Athleten und kämpft sich bestmöglich bis zur Neuen Ausspanne durch. Die Biathleten und den Rennsteiglaufverein musste er passieren lassen. Nach ganz vorn beträgt der Rückstand gut 6 Minuten. Marius kennt seinen Abschnitt, verbessert seine Bestzeit um 1:15 min, halbiert den Rückstand auf die Spitze.  Bei Übergabe auf Florian am Grenzadler liegen wir damit auf Rang 3, wiederum nur 6 Sekunden hinter Osswalds Herren. Die zünden jetzt mit Marcel Bräutigam eine Rakete. Obwohl Florian 4 Minuten schneller läuft als in 2022, liegen wir bei Halbzeit in Allzunah gut 10 Minuten hinter dem nun führenden Seriensieger und 7 Minuten hinter den Biathleten.

Bjarne ist zum ersten Mal im Team. Die 6 Etappe war im vergangenen Jahr ein neuralgischer Punkt, insbesondere beim Anstieg an der Triniusbaude (damals bei 40 Grad Temperatur in der Sonne). Am Ende des Anstieges erwarte ich als Radbegleiter unseren Läufer. Unten bis zum Einstieg begleitet Harald. Wir wechseln uns in dieser Aufgabe wieder hervorragend ab. Zurück zum Renngeschehen. Als erstes kommt Johannes Kühn (wer Biathlon verfolgt, hat ihn noch vor gut 3 Monaten beim Weltcupfinale im TV gesehen) aus dem Wald. Nur knapp 5 Minuten zurück taucht Bjarne als Zweiter auf. Wie stark ist das denn! Die letzten gut zwei Kilometer bis zum Sportplatz Masserberg frisst er weiter 30 Sekunden. Der Rückstand beträgt nur noch 4:25min, wow. Nun geht Willi auf die ihm bekannte Strecke. Knapp 20 Kilometer ist diese bis Neuhaus vermessen, auch gespickt mit zwei heftigen Rampen. Im Zielort kommen noch 3 Umleitungen mit ca. 700 Extrametern dazu. Platz 2 ist weiter abgesichert und der Rückstand 45 Sekunden verkürzt. Die Aufregung steigt. Thomas hat jetzt den „Staffelstab“ übernommen. Bemerkenswert: er ist unser einziger Läufer, der bei allen X-Runners Starts dabei war. Chapeau. Die kürzere Etappe mit wenig Höhenmetern kommt ihm entgegen. Er zaubert die Bestzeit in den Untergrund, klaut den Biathleten eine weitere Minute bis zum Wechsel an der Schildwiese. Und jetzt kommt der Auftritt von Franz mit den geborgten Schuhen. Die 16 Kilometer liefert er einen 3:40er Schnitt, klasse. Genauso schnell unterwegs sind aber auch die führenden Biathleten. So beträgt deren Vorsprung exakt 2:49 min am letzten Wechsel Ortsausgang Brennersgrün. Das Daumendrücken kommt von all unseren X-Runners, aber auch andere Sportler und Betreuer würden sich freuen, wenn wir die Profi-Sportler noch abfangen könnten. Nach etwa 3 Kilometern ergibt sich auf der Freifläche ein erster Sichtkontakt für mich als Radbegleiter nach vorn. Messpunkt fokussiert, 45 Sekunden gutgemacht. Niklas saugt sich Schritt für Schritt heran. Hilfreich dabei die langen, geraden Forstwege mit Sicht zum Führenden. Die Team-Kollegen stehen an den Straßenquerungen zum Anfeuern. In Schlegel, etwa 7 Kilometer vor dem Ziel, ist es so weit.

Niklas taktiert nicht, zieht vorbei, reißt ein Loch und „hält nach“. Schnell wächst nun unser Vorsprung und es geht jetzt wirklich nur noch bergab. Trotzdem muss auf dem Wiesenweg die Konzentration hochgehalten werden. Bloß nicht umknicken. Dann kommt der große Moment: gemeinsam mit fast allen Teamkollegen an der Seite überquert er die Ziellinie. Mit 10:58:34h haben wir sogar noch die magische 11 Stundenmarke geknackt. Der Vorsprung auf die Biathleten beträgt knapp 3 Minuten. Die Freude ist riesig über das Geleistete. Das erste Kaltgetränk tut richtig gut 🙂 Unter Beobachtung vom MDR wird das aus Hörschel mitgeführte Steinchen in die Selbitz geworfen. Jetzt erwarten wir in Ruhe unsere zweite Männerstaffel und freuen uns auf unser Frauenteam. Dann sind wir alle vereint und happy über einen solch erfolgreichen X-Runners Auftritt. Danke an alle, die heute die Etappen laufend bewältigt haben, auf dem Rad begleiteten, in der Logistik eingebunden waren. Dies war ein sehr schönes und intensives Team-Erlebnis !

Ergebnisse

Der MDR berichtet