Bereits im Vorfeld dachten einige unserer OCR- Läufer und Läuferinnen aus Jena, mit einem guten Ergebnis eines Qualifikationsrennen im Gepäck, wird das Ding gerockt. Doch Pustekuchen, schnell wurden sie auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Dennoch, es war es für alle ein schönes- und wertvolles Erlebnis, das ihnen klar aufzeigte, an welchen Stellen sie ihr Training für eine zukünftige EM-Teilnahme intensivieren müssen.
Am Start für die X-Runners Familie waren bei den Jüngsten, Bela, Fränkie und Julius. Bei den Frauen starteten Kathleen und Fabienne, während Austen, Yves, Karl, Andre, Felix, Frank und Teamchef Alex bei den Männern antraten. Auch in diesem Jahr war unser Mann für alles, Scholli, mit dabei. Gleich an dieser Stelle möchten wir ihm ein großes Dankeschön für seine unermüdliche Unterstützung aussprechen. Die meisten von unseren X-Runners reisten bereits in der Woche vor den Wettkampftagen vom 9. bis 11. Juni 2023 an, um sich optimal vorzubereiten. Nach und nach trudelten alle bis Donnerstagabend im Tata Olympic Center ein. Die Zelte und Wohnmobile wurden wie früher bei den Indianern im Kreis aufgestellt, um sich vor Eindringlingen zu schützen. Nur in einer Nacht wurden alle in der Frühe von lautem Geschrei geweckt und am nächsten Morgen wurde eine 20m lange Blutspur entdeckte. Keiner weiß bis heute was sich da abgespielt hat.
Nichtsdestotrotz, gut ausgeschlafen und vorbereitet, ging es am Freitag dem ersten Wettkampftag für Felix, Alex und Frank auf den sogenannten Short Course, mit einer Distanz von 3 km und 20 Hindernissen, wo alle drei in ihrer Altersklasse starteten. Die Länge dieses Formats-kombiniert mit der Ein-Versuchs-Regelung bei Hängehindernissen ließ den Athleten keinen Spielraum für Fehler. Es war ein Alles-oder-Nichts-Rennen zwischen unseren X-Runners und den besten Athleten aus Europa Jeder erhielt zu Beginn 3 Bändchen, von denen er mindestens eines ins Ziel nehmen musste, ohne zweiten Versuch wird man bei Verlust der Bändchen sofort aus der Wertung genommen. So erging es leider Felix der einige Flüchtigkeitsfehler hatte und eh er sich versah, keines der 3 Bändchen mehr am Arm trug. Dennoch ließ er es sich nicht nehmen, das Rennen ohne Wertung zu Ende zu führen. Besser machte es hier Frank, der in einer Zeit von 28:11 Minuten den 11. von 46 Plätzen in seiner Altersklasse (AK 45) und den 234. von 582 Plätzen in der Gesamtwertung belegte. Unser Aushängeschild Alex schaffte es mit einer Zeit von 24:31 Minuten auf den 9. Platz von 49 in seiner Altersklasse (AK 40) und erreichte in der Gesamtwertung den 124. Platz von 582 Startern. Der erste Wettkampftag verlief nach Plan, und auch Felix ließ den Kopf nicht hängen, denn am Sonntag wartete noch das Staffelrennen.
Am Samstag ging es weiter für die X-Runners beim Standard Course, einem Rennen über 12 km mit über 40 Hindernissen. Dieses Rennen galt als das beliebteste und zugleich anspruchsvollste bei den Europameisterschaften. Die Athleten mussten hier all ihre Hindernisfähigkeiten einsetzen, um das Rennen mit einem Armband zu beenden. Vor allem die Hängehindernisse erforderten volle Konzentration, und viele unserer OCR-Läufer zahlten hier Lehrgeld. Los ging es für Yves und Austen, die in der Elite-Klasse starteten, für die sie sich qualifiziert hatten. Beide begannen etwas zurückhaltend in ihren Startgruppen mit jeweils sieben Teilnehmern. Leider gelang es Austen nicht, mindestens ein Armband ins Ziel zu bringen. Etwas enttäuscht von sich selbst und seinem Fitnesszustand, hatte sich alles etwas einfacher vorgestellt. Aber immerhin beendete er das Rennen bis ins Ziel. Besser lief es bei Yves, der die gesamten Wettkampftage seine neue Liebe an seiner Seite hatte und vielleicht dadurch, man kann es nur vermuten, alles aus sich herauskitzelte und ein Bändchen mit ins Ziel in 1:19:38 Std. brachte (Gesamt 192./566, Elite 64./73). Für die zwei verlorenen Bändchen, so berichtete Yves, musste er kurz vorm Ziel, zwei qualvolle 300 m Runden mit zwei 20 kg schweren Kanistern drehen Ein Kuss und eine Umarmung von seiner Liebsten Maria im Ziel waren Balsam für seinen geschundenen Körper. Beide feierten ausgelassen bis in die frühen Morgenstunden, denn für Yves stand kein weiterer Wettkampf mehr auf dem Plan.
Auch unsere beiden Mädels Fabienne (AK25-30) und Kathleen (AK) zahlten bei den Hindernissen Lehrgeld, wo sie leider keine Chance hatten wenigstens ein Bändchen bis ans rettende Ufer zu bringen. Doch es wären nicht X-Runnerinnen, wenn sie nicht wüssten, woran beide jetzt arbeiten müssen, um das nächste Mal bessere Haltungsnoten zu bekommen. Denn nur durch Schweiß und harte Arbeit kann bei diesem harten EM-Parkour das gewünschte Ziel erreicht werden.
Am frühen Nachmittag war es endlich soweit für unsere Jüngsten Julius, Bela und Fränkie beim Kids Race. Hier galt es eine Strecke von 1 km mit 10 Hindernissen zu bewältigen. Alle drei machten ihre Sache gut und die Hindernisse wurden von allen ohne größere Schwierigkeiten bewältigt. Bela und Fränkie waren sogar die besten Deutschen unter den Kids. Hier hat sich das wochenlange Training mit den Senioren, in der Scheune bei Stullenandi bezahlt gemacht. Habt ihr Saustark gemacht!!!
Unsere beiden Aushängeschilder Frank und Alex, starteten anschließend jeweils in ihren Altersklassen. Um es vorweg zu nehmen, beide haben sich in ihren Läufen für die WM, die im September dieses Jahr in Belgien stattfindet, qualifiziert. Einfach irre diese Typen!!! Frank kam mit zwei Bändchen in einer Zeit von 1:19:27 Stunden ins Ziel und wurde in der AK 45-50 Zehnter von 43 Finishern. In der Gesamtwertung fand man ihn als 188. von 566 Finishern im Mittelfeld wieder. Alex der alte Haudegen brachte alle 3 Bändchen in 1:21:10 Std. mit ins Ziel. In seiner AK 40-44 belegte er den 19. Platz von 55 und in der Gesamtwertung wurde er 214. von 566 Startern. Auch das eine Klasse Leistung! Sein Trainingspartner gab zu verstehen, dass Alex sogar noch weiter vorne gelandet wäre, wenn er bei den Hindernissen mehr Risiko eingegangen wäre. Auf alle Fälle hätte er es verdient, bei der nächsten EM für das Team Germany anzutreten.
Unsere beiden Rookies, Karlchen vom Dach- und der schöne André, gaben ihr Debüt in der Open Class. Beide schafften es leider nicht wenigstens ein Bändchen über die Ziellinie zu bringen. Aber das spielte für sie keine so große Rolle, denn ihr Ziel war es einfach nur anzukommen.
Am Abend saßen alle gemütlich beisammen und werteten den zurückliegenden Wettkampftag aus und ruhten sich schließlich wohlverdient von den Strapazen aus. Sonntags, am nächsten Morgen, alle hatten gut geschlafen, während Marie und Yves nach einer durchzechten Nacht tief und fest schnarchten. Felix, Alex und Frank aber waren putzmunter, denn es stand ja schließlich noch der letzte Wettkampf für sie auf dem Programm. Das Competitive Team Race war angesagt. Und was hier unsere drei Jenaer ablieferten, war eine echte Augenweite. Bei diesem Format absolvierten sie zunächst jeweils eine 3 km Einzelstrecke und dann eine letzte 3 km Schleife gemeinsam.
Felix übernahm der Kraftteil, Alex die speziellen Hängehindernisse und Frank von allem etwas. Sie kamen gerade mal eine Minute später als das Team Germany ins Ziel. Am Ende bedeutete das den 10. Platz von insgesamt 126 gestarteten Teams. Was für eine Leistung von unseren X-Runners!
Alle die mitgereist waren freuten sich mit unseren drei Athleten und jeder trat nach und nach die wohlverdiente Heimreise an. Dieses Erlebnis wird vielen in positiver Hinsicht in Erinnerung bleiben.
Eine kurze Vorraussicht, in kürze folgt der Bericht vom 4. Getting Tough in Oberhof.
Auf Bald !
Eure X-Runners OCR