Chomutov 2025: Europameisterschafts-Niveau mit tschechischem Charme

Bei den Tschechischen OCR-Meisterschaften 2025 in Chomutov wurde nicht gekleckert, sondern geklotzt: Anspruchsvolle Hindernisse, eine top organisierte Veranstaltung und eine fantastische Atmosphäre. Die Strecke war nichts für Zaghafte – dafür aber genau das Richtige für Athleten, die sich gerne auf EM- und WM-Niveau messen.

Der kleine, aber feine Unterschied zur internationalen Bühne: Hier darf ein Hindernis nicht nur einmal, sondern theoretisch unendlich oft versucht werden, zumindest in der Age Group. Praktisch ist das allerdings spätestens beim 10. Anlauf weniger motivierend – vor allem, wenn die Hände schmerzen, der Grip schwindet und der Körper allmählich in den Streikmodus übergeht. Wer in Chomutov seine drei Bändchen bis ins Ziel rettet, kann mit gutem Gewissen Richtung Europameisterschaft schielen.

Die 12 km lange Hindernisstrecke, unterteilt in altersklassenspezifische Startwellen, bot alles, was das OCR-Herz begehrt: technische Herausforderungen, laufintensive Passagen – und das gute Gefühl, sich so richtig verdient zu verausgaben. Im Vergleich zum letzten Jahr, musste die Strecke diesmal in entgegengesetzter Richtung absolviert werden.

Frank erwischte einen Sahnetag vom Feinsten. Locker-leicht flog er förmlich über den Parcours, ließ Hindernisse wie Kinderklettergerüste aussehen und erreichte nach 1:12:15 Stunden als Gesamtvierter das Ziel. Das bedeutete nicht nur Platz 1 in seiner Altersklasse, sondern auch: Bester ausländischer Starter – Chapeau!

Yves, obwohl etwas verschnupft, legte ebenfalls stark nach. Nur ein paar Minuten später finishte er mit 1:24:45 auf Gesamtplatz 11. Für ihn sprang damit als drittbester Ausländer der 2. Platz in seiner Altersklasse heraus – und obendrein ebenfalls das WM-Ticket für Göteborg 2025.

Und Austen? Der machte sein ganz eigenes Ding.

Sein Auftritt wurde nicht nur sportlich, sondern sollte auch in die Geschichte dieses Rennens eingehen. Beim Wasserkanister-Hindernis entschied er sich kurzerhand für die XXL-Version der Aufgabe – statt der vorgesehenen 50 Meter trug er seinen Kanister den gesamten Hang hinauf. Ob aus Ehrgeiz, Übermotivation oder stiller Liebe zu Zusatzbelastungen – man weiß es nicht genau. Sicher ist nur: Kurz vor vollständigem Armversagen wurde er von einem aufmerksamen Veranstalter aufgeklärt. Der zusätzliche Kraftakt blieb nicht unbelohnt: Sonderauszeichnung als „Bester Wasserträger des Tages“. Sein Endergebnis: 2:29:25 Stunden, Platz 71 gesamt, Platz 9 in der Altersklasse: Eine beachtliche Leistung, und ganz sicher: Platz 1 im Herzen aller durstigen Zuschauer.

Anschließend durften dann auch die Jüngsten ran – und zeigten eindrucksvoll, dass OCR-Talent keine Frage des Alters ist. Beim Kinderrennen wurde gehangelt, geklettert, balanciert und gerannt.

Fränki lieferte eine top Zeit von 18:23.57 Minuten ab, was ihm Gesamtrang 57 und Platz 21 in seiner Altersklasse einbrachte. Aber wer ihn im Ziel sah, wusste: Da ist noch mehr drin – die Körpersprache sagte ganz klar „nächstes Jahr geht da noch mehr!“.

Lena zeigte, dass Ausdauer und Cleverness mindestens genauso wichtig sind wie Schnelligkeit. Mit 22:20.64 Minuten, Gesamtrang 66 und einem konstanten Tempo bewies sie: Hindernisse sind zum Überwinden da.

Felix hingegen setzte auf das, was OCR eigentlich ausmacht: Mut, Neugier und die pure Freude an Bewegung. Er stürzte sich ins Abenteuer, stellte sich Hindernis für Hindernis – und wenn es mal nicht sofort klappte, dann eben mit einem kleinen Anlauf und umso mehr Stolz im Gesicht.

Ein ganz besonderer Dank gilt dabei auch an die großartigen Unterstützer Susi, Scholli und Maria, die im Hintergrund mitgeholfen, angefeuert, organisiert, mitgefiebert und versorgt haben. Ohne euch wäre so ein Wochenende nur halb so reibungslos – und ganz sicher nur halb so schön.

Insgesamt, war es ein Wochenende, das in Erinnerung bleibt.

Ob Spitzenzeiten auf EM-Niveau, kreative Kanister-Eskapaden oder mutiges Hangeln beim Juniorrrennen – Chomutov 2025 hat gezeigt, dass OCR weit mehr ist als nur Hindernisse überwinden. Es geht um Gemeinschaft, um individuelle Höchstleistungen und manchmal auch um den Mut, sich einfach durchzubeißen, auch wenn die Arme schmerzen.

Glückwunsch allen Teilnehmenden zu ihren Leistungen, herzlichen Dank an die Unterstützer und Veranstalter für ein rundum gelungenes Event – wir freuen uns schon jetzt aufs nächste Jahr in Chomutov.

Eure X-Runners OCR

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